Darf Yoga unbequem sein?
Unbequemes ist bis zu einem gewissen Grad so ziemlich unvermeidlich, wenn wir unserem Körper beibringen wollen, sich weiter zu entwickeln. Wenn wir dranbleiben, dann zeigt er uns, was alles möglich ist, was wir vorher als absolut unmöglich gehalten haben. Unsere Vorstellungen davon, was geht und was nicht, werden revidiert und erweitert. Wir erleben ein neues Gefühl – es geht doch! Auf dem Weg dahin ist es ab und zu unbequem. Dieses „Unbequeme“ lockt uns aus der „Komfortzone“ raus. Unbequemes ist im Leben notwendig, es ist Teil des Lernprozesses. Es ist ein großartiges Spielfeld und wir können tatsächlich üben, uns in unserem täglichen Leben mit dem Unbequemen wohlzufühlen. Unbequemes bringt uns sehr oft weiter und lässt uns über unseren eigenen Schatten springen. Unbequemes kann so zu einer Superkraft werden, die uns und unser ganzes Leben stärkt und die Resilienz entwickelt.
Unbequemes ist nicht gleich Schmerz. Unbequem darf deine Yoga-Praxis zeitweilig sein, aber schmerzvoll?
Wenn es um körperliche Schmerzen und Leiden während der Asana-Praxis geht, ist dies ein Signal, mit dem Zwang aufzuhören, aus der Pose herauszukommen und zuzuhören. Die Asanas sind nicht dafür da, um jeden Körper da rein zu pressen. Sie geben uns eine Idee, eine Unterstützung, um den Körper zu entwickeln. Geduld, Gefühl und Verständnis für sich und den eigenen Körper, das sind die Ansätze, die uns weiter in der Asana-Praxis bringen. Frage dich: Wo fordere ich mich selbst zu sehr heraus? Wo sind meine Anstrengungen übertrieben? Wo missachte ich, was gerade richtig für mich ist und was für mich nicht funktioniert, zumindest an diesem Punkt meiner Praxis? Warum nehme ich den Schmerz in Kauf?
Spannende Fragen, die jede und jeder Praktizierende für sich selbst beantworten darf.
Denn es gibt einen Unterschied zwischen unbequem und schmerzhaft:
Unbequem darf es sein, schmerzhaft – nein.