«Zu viel von einer gute Sache kann eine schlechte Sache sein» (D. Kearney)
«Als Arzt», sagt David Kearney in seinem Slow Breathing Book, «gebe ich meinen Patienten keine Medikamente, vielmehr zeige ich ihnen, wie sie auf ihren Atem achten können». Kearney selbst hatte ein Handicap: er stotterte. Jahrelang suchte er Therapeuten auf, ging von Dublin über London bis nach Australien. Seine Patientenakte wurde immer dicker, doch helfen konnte ihm keiner. Mit 22 Jahren brachte ihm ein Meditationslehrer das langsame Atmen bei. Sein stottern verschwand innerhalb 1 Woche und kam auch nie wieder.
„Zu viel von einer gute Sche kann eine schlechte Sache sein. Das gilt für zu viel Essen, Trinken und Atmen“,- so die Schlussfolgerung von Kearney. Er ist überzeugt davon dass langsames Atmen und ein längeres Leben beschert.
Die Idee, dass eine Atemverlangsamung zu Entspannung, innere Ruhe und Wohlbefinden führt, ist nichts Neues. Schon im Yogasutra, einem zweitausend Jahre alten Text zur Praxis und Philosophie des Yoga, sagt der Autor Patanjali, dass man Menschen mit Schmerzen, innere Unruhe oder Depressionen an einer unregelmässigen Atmung erkennen kann. Heute weisst man über den engen Zusammenhang von Atmung und Nervensystem. Geht der Atem langsam und rhythmisch, stärkt dies Parasympathikus, jenes Zweig des Nervensystems, der zuständig für Entspannung, Regeneration und Heilung ist.
Aus dem Buch von Ralf Skuban „Atmen heilt, entspannt, zentriert“